Review< Zurück 30.05.2010

Ein Sommer in New York

Von Stephanie Neubauer

Ein einsamer und gelangweilter Wirtschaftsprofessor trifft auf ein ausländisches Paar, dass sich illegal in den USA aufhält. Der Kulturschock im sommerlichen New York mündet in einem stimmungsvollen Film.

Seit dem Tod seiner Frau ist Ökonomie-Professor Walter Vale (Richard Jenkins) wahnsinnig gelangweilt - und zwar von Allem. Die ewig gleiche Lehrveranstaltung (er hat nur eine), seine Studenten, das seit Jahren unfertige Buch, das Klavierspielen, das so leere Haus. Doch an Veränderung will er nicht denken. Er ist auch nicht erfreut als er zu einer Buchpräsentation nach New York geschickt wird, da die Autorin erkrankt ist. Er hat zwar nur also Co-Autor fungiert und sich mit der Materie noch gar nicht auseinander gesetzt aber um die Reise kommt er nicht herum.

Seine Wohnung in New York hat er lange leer stehen lassen, und so ist er ziemlich überrascht als er diese bewohnt antrifft. Tarek (Haaz Sleiman) und Zainab (Danai Gurira) sind die neuen Mieter und nicht sehr erfreut als sie erfahren, dass sie beschissen wurden. Sie können gegen den Betrug nicht einmal etwas unternehmen, da sie sich illegal in den USA aufhalten und deshalb versuchen alle Regeln einzuhalten um ja nicht von der Polizei aufgegriffen zu werden.

Da Walter einerseits ein großes Herz hat und andererseits alleine ist, lässt er die beiden weiter bei sich wohnen. Immerhin ist er nur eine Woche hier. Zwischen Tark und Walter entwickelt sich eine gemeinsame Leidenschaft - das Trommeln. Eine ärgerliche Kleinigkeit bringt Tarek in Schubhaft. Walter versucht derweilen Zainab zu unterstützen und schaltet einen Anwalt ein um doch noch Tarek's Abreise zu verhindern.

Sympathische Menschen, von der Realität eingeholt

Die Zusammenstöße der unterschiedlichen Charaktere sind respekt- und humorvoll zugleich. Es werden Erfahrungen und Erinnerungen ausgetauscht. Jede(r) hat gute Gründe weshalb er/sie gerade in NY gelandet ist und nicht mehr weg möchte. Mit den Darstellern kann man somit sehr leicht sympathisieren.

Was jedoch fehlt ist eine Wortfüllung zur Mitte des Films hin, denn die Handlung wird genau dort etwas zäh und würde sehr viel mehr kritische Weltanschauung vertragen. Das hätte der Auseinandersetzung des Themas noch mehr Ernsthaftigkeit verliehen.

Was aber positiv ist (Achtung - Spoiler Warnung - bei Zweifel jetzt nicht weiterlesen)... es gibt kein Happy End. Da hat uns Regisseur Thomas McCarthy ein gutes Stück Realität geliefert, denn Hoffnung ist auch dort anzutreffen wo keine mehr hilft.

Trailer

Auf einen Blick

  • Jahr: 2007
  • Länge: 104 min
  • Regie: Thomas McCarthy
  • Drehbuch: Thomas McCarthy
  • Darsteller: Richard Jenkins, Haaz Sleiman, Danai Gurira

Fazit

Meine Wertung:

 

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